Berufsbildungsprofis – miteinander/nebeneinander/gegeneinander?

Das «triale» Schweizer Berufsbildungssystem geniesst weltweit grosse Anerkennung und hat den Ruf effizient zu sein. Dabei wird davon ausgegangen, dass es die Lernenden darin unterstützt, die an den drei Lernorten erworbenen Inhalte zu einem Ganzen zusammenzuführen. Ob dies allerdings erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann, hängt von den einzelnen Akteuren des Systems ab.

Das Referat beleuchtet im ersten Teil das Thema der Lernortkooperation aus systemischer Sicht. Was bedeutet die im Berufsbildungsgesetz verankerte Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt? Welche klare Zuteilung der Kompetenzen ist für die Steuerung einer Verbundaufgabe von grösster Bedeutung und welches sind die Herausforderungen? Wo sind dem System Grenzen gesetzt?

In einem zweiten Teil beleuchtet das Referat die Entstehung neuer Berufe und die Schaffung von Instrumenten wie Bildungsverordnung, Bildungsplan u.a., die den Grundstein legen sollen für eine gelebte Lernortkooperation.

Josef Widmer (58) ist seit dem 1. Januar 2013 stellvertretender Direktor des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in Bern und leitet die Bereiche Berufsbildung und Allgemeine Bildung. Vor seinem Wechsel zum Bund war er 14 Jahre als Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung im Kanton Luzern tätig. Von 2003 bis 2008 wirkte er als Präsident der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK). Josef Widmer ist Historiker und Gymnasiallehrer und bildete sich in Non Profit Management, Organisationsentwicklung und Business Excellence weiter. Er wohnt in Bern, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

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Berufsbildungsprofis – miteinander/nebeneinander/gegeneinander?

Kein Bildungsbereich setzt so ausdrücklich auf Kooperation wie die Berufsbildung. Der Staat mit den OdA, die Lernorte, Lehrpersonen und Berufsbildner – sie alle sollen miteinander kooperieren! Und schliesslich sollen selbst die Lernenden nicht nur fachlich ausgebildet werden, sondern auch in Teams kooperieren.

In der Praxis der Berufsbildung hinkt die Realität der Programmatik jedoch häufig hinterher. Hier löst sich das „Gemeinsam“ zuweilen in „Gemein + einsam“ auf. Warum wird Kooperation so häufig gefordert und erwartet, aber so selten praktiziert? Und: Wie liesse sich dies ändern?

Der Vortrag geht auf die Herausforderungen einer gelingenden Kooperation ein, gibt Berufsbildungsverantwortlichen auf der Grundlage von Praxisprojekten aber auch Anregungen für die Weiterentwicklung ihrer Kooperationspraxis in und zwischen den Lernorten.

Prof. Dr. Dieter Euler studierte nach einer Berufsausbildung als Daten-verarbeitungskaufmann Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftspädagogik und Sozialphilosophie in Trier, Köln und London. Er ist seit dem Jahr 2000 Professor für Bildungsmanagement und Wirtschaftspädagogik sowie Direktor des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der Universität St.Gallen. Seine früheren Stationen umfassen Professuren an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Potsdam (D). Im Rahmen seiner Forschung hat er zahlreiche Projekte zur Lernortkooperation wissenschaftlich begleitet.

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Berufsbildungsprofis – miteinander/nebeneinander/gegeneinander?

Dem Bund fällt in der Verbundpartnerschaft die Aufgabe der strategischen Steuerung und Entwicklung der Berufsbildung zu. Dabei legt er auch die systemische Basis für die Kooperation der Lernorte. Der Vollzug erfolgt indessen auf den nachgelagerten Ebenen und steht unter der Aufsicht der Kantone. Was können diese zum Funktionieren einer guten Lernortkooperation beitragen?

Wie können die Kantone auf Organisation, Steuerung und Qualitätssicherung Einfluss nehmen? Und welches sind die Bedingungen, die für das gute Funktionieren von den verschiedenen Akteuren zu erfüllen sind? Wo liegen Schwierigkeiten und Fussangeln? Nehmen die Kantone die Zusammenarbeit als wirkliches Miteinander wahr, oder eher als Nebeneinander oder gar Gegeneinander?

Ruedi Giezendanner beleuchtet diese Fragen aus Sicht seiner eigenen Erfahrungen sowie derjenigen seiner Mitarbeitenden im Kanton St.Gallen

Ruedi Giezendanner (61) ist seit dem 1. September 2000 Leiter des Amtes für Berufsbildung (ABB) des Kantons St.Gallen. Vorher war der Betriebswirtschafter (lic.oec.HSG) kaufmännischer Leiter einer Bauunternehmung im KMU-Segment. Seit 2003 ist er Vorstandsmitglied der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK). Ruedi Giezendanner wohnt in Ebnat-Kappel, ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Töchter.

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Berufsbildungsprofis – miteinander/nebeneinander/gegeneinander?

Dialog zum Thema Kooperation in der Berufsbildung

In diesem Talk bietet sich die einmalige Gelegenheit, direkt mit Herrn Josef Widmer, dem stellvertretenden Direktor des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in Bern und Leiter der Bereiche Berufsbildung und Allgemeine Bildung in Diskussion zu treten. Vor seinem Wechsel zum Bund war er 14 Jahre als Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung im Kanton Luzern tätig. Von 2003 bis 2008 wirkte er als Präsident der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK).

Vielleicht haben Sie spontan Fragen zum Referat mit dem Titel «Professionalität entsteht, wenn Wissen und Praxis gekoppelt sind – hat der Bund die Voraussetzungen für eine gelebte Lernortkooperation geschaffen?». Möglich auch, dass Ihnen bestimmte Anliegen im Zusammenhang mit der Berufsbildung schon längere Zeit unter den Nägeln brennen. Sie dürfen sich auf einen regen und offenen Austausch freuen.

Annen_MartinProf. Dr. Martin Annen
Prorektor Sekundarstufe I/II PHSG
Pädagogische Hochschule des Kantons St.Gallen

 

 

8. Juli 2013; Leipzig; Welcome Event in Kloten (Michael Zanghellini)

Josef Widmer
Stv. Direktor SBFI
Leiter Berufsbildung und Allgemeine Bildung

 

 

 

Berufsbildungsprofis – miteinander/nebeneinander/gegeneinander?

Informationen zu «SwissSkills/WorldSkills» und «Schweizer Jugend forscht»

 

Die berufliche Bildung der Schweiz erfolgt primär in den drei Lernorten Betrieb, überbetriebliche Kurse und Berufsfachschule. Zur gezielten Förderung von jungen Berufsleuten bieten sich aber weite-re Möglichkeiten an. In diesem Forum stellen sich «SwissSkills/WorldSkills» und «Schweizer Jugend forscht» vor. Beide haben zum Ziel, motivierte und talentierte Jungendliche auf ihrem Weg zu Höchstleistungen zu unterstützen. Was haben «SwissSkills/WorldSkills» und «Schweizer Jugend forscht» zu bieten?

Wie sind die Angebote des 4. Lernortes im Konzept der schweizerischen Berufs-bildung verortet? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den drei «klassischen» Lernorten? Hans Ulrich Stöckling und Christoph Gerber geben Ihnen Einblicke in zwei spannende Institutionen und sind bereit, Ihre Fragen zu beantworten und mit Ihnen den 4. Lernort zu diskutieren.

«Schweizer Jugend forscht» Christoph Gerber

Berufsschullehrer an der BFS BBB in Baden; zusammen mit Maria Hagmann Projektleiter Talent- und Innovationsförderung Berufsbildung bei SJf. Die Stiftung SJf organisiert verschiedene Veran-staltungen und Wettbewerbe für interessierte jun-ge Menschen der Sekundarstufen I und II, welche sich für Wissenschaft und Forschung interessieren.

«SwissSkills/WorldSkills» Hans UIrich Stöckling

Regierungsrat des Kantons St. Gallen (1988-2008); Präsident EDK (1998-2006); Präsident des Stiftungsrates von SwissSkills (1995-2015). SwissSkills ist eine Stiftung von Bund, Kantonen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen mit dem Auftrag, Berufswettbewerbe im Inland und die Beteiligung der Schweiz an internationalen Berufswettbewerben zu fördern.

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