annamarie-ryter„Auf mich kann man sich freuen, weil ich immer da sein werde, um Menschen zu helfen. Ich will mein eigenes Geld verdienen und Sanitärinstallateur werden. Darum würde ich mich sehr über eine Lehrstelle freuen.“

„Ich möchte gern Rezeptionistin am Flughafen werden. Ich kann gut mit Menschen umgehen und sie zum Lachen bringen. Nächstes Jahr werde ich bei Damenmode Bernheim eine EFZ-Ausbildung als Detailhan-delsfachfrau beginnen.“ So antworten
zwei von 10 Jugendlichen in einem Motivationssemester auf die Frage, worauf sich die Welt freuen könne, wenn Sie erwachsen wären. Wir baten sie um ein Statement zu ihrem Foto in unserer Publikation: Wer hilft mir was zu werden? Professionelles Handeln in der Berufsintegration, die eben beim hep Verlag erschienen ist. Im Forum gehen wir der Frage nach, mit welchen Ansätzen, Methoden und Zielen unterschiedliche pädagogische Fachpersonen Jugendliche im Übergang von der Schule in die Erwerbsarbeit unterstützen – auf ihrem Weg zwischen „Wunschtraum“ und „Realität“, zwischen dem Anspruch auf Autonomie und dem Be-mühen, sich zu integrieren. Weiter thematisieren wir, wie die Begleitung in multiprofessioneller Zusam-menarbeit im Übergangssystem gelingen kann.

Prof. Dr. Annamarie Ryter, Pädagogische
Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz
Institut Sekundarstufe I und II, Institut Weiterbildung und Beratung

 

Fuchs_WernerJugendliche entwickeln ihre Identität, indem sie ihre persönlichen Wünschen und Vorstellungen am sozio-kulturellen Umfeld ausrichten, in dem sie aufwachsen. Auch Schweizer Jugendliche treffen nicht auf ein völlig homogenes soziokulturelles Milieu.
Die von den Eltern vertretenen Werte können sich deutlich von denen unterscheiden, welche unter Kollegen und in den Medien propagiert werden. Noch anspruchsvoller ist die Situation für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie wachsen in der
Mehrheitskultur des Auf-nahmelandes auf und bewegen sich gleichzeitig in ihrem Familienkontext oft noch ausgeprägt in der Her-kunftskultur der Eltern und Grosseltern.

In der Identitätsentwicklung haben sie Wege zu finden, die jeweils unterschiedlichen Ansprüche miteinan-der zu verbinden. Dieses Pendeln zwischen unterschiedlich strukturierten Lebenswelten und Wertsystemen sollte nicht nur als Belastung und
Problem betrachtet werden. Gelingt es, diesen Prozess zu fördern, kann dieser gelingende Balanceakt der Jugendlichen auch als Chance gesehen werden, in dieser permanenten Übersetzungsleistung interkulturelle Kompetenz auszubilden.

Im Forum werden Modelle der Identitätsentwicklung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund be-schrieben und Erfahrungen und Ansatzpunkte zu deren Förderung aufgezeigt.

Prof. Dipl.Psych. Werner Fuchs, PHSG

 

 

saskiaUnser übergeordnetes Ziel ist die Förderung von beruflichen Handlungskompetenzen bei den Lernenden. Dazu gehört neben der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten auch die Entwicklung zu Persönlichkeiten mit entsprechenden Werten und Einstellungen. Eine Anforderung, die insbesondere im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder verstärkt in den Vordergrund gerückt ist und eine Herausforderung für Lehr-personen aller Schulstufen sowie Berufsbildungsverantwortliche darstellt. Doch wie kann man Lehren und Lernen gestalten, wenn man das Ziel hat, neben fachlichen Inhalten auch die Entwicklung von Werten und Einstellungen der Jugendlichen zu fördern? Das Forum bietet einen neuartigen Zugang zu dieser Problem-stellung, indem Erkenntnisse aus der sozialpsychologischen Einstellungsforschung und deren Implikatio-nen für die
Gestaltung von Lernumgebungen thematisiert werden.

Anhand konkreter Praxisbeispiele aus den Bereichen Hochschule und Weiterbildung, bei denen insbesondere die Förderung von Einstellungen gegenüber verantwortungsvollem Handeln im Vordergrund stehen, soll diskutiert werden, inwieweit diese
vielversprechenden Ansätze auf den Berufsbildungsbereich übertragen werden können.

Saskia Raatz, Projektleiterin und Dozentin am IWP-HSG
 

 

bischofInputforum «Worauf du dich verlassen kannst … Ein Leben ohne Werte ist ein Leben ohne Halt»

Werte begründen und führen zu Haltungen. In Haltungen manifestierte Werte prägen mein Leben und mein Umfeld. Grundlage aller Werte, die mein Leben als Christ prägen, ist der unauflösliche Zusammenhang von Gottes- und Menschenbild, bzw. von Gottes- und Nächstenliebe. Ich kann keinen Menschen sehen ohne daran zu denken, dass Gott zu ihm ein unauslöschliches JA gesagt hat.

Alle Werte, denen ich begegne, werden durch mich an diesem Grundsatz gemessen, reflektiert, kritisiert. Aus diesem Menschenbild erwachsen Menschenrechte, Solidarität, Freiheit, Gleichheit, Friede, Bewahrung der Schöpfung, etc. Dieses Menschenbild befähigt mich zum Dialog mit allen Menschen und bewahrt mich vor der Versuchung der Diskriminierung in allen Schattierungen. Dieses Menschenbild dient als kritisches Korrektiv für alle Le-bensbereiche, auch Politik und Ökonomie.

Wie komme ich auf diese Werte, wenn ich nicht an Gott glaube? Stell dir die Frage, was du im innersten Kern brauchst, um glücklich zu sein – und du wirst sie finden.

Bischof Markus Büchel, Bistum St. Gallen
 

 

lukasDas Diskussionsforum bietet Ihnen Gelegenheit, sich in der moderierten Gruppe zur Jugend von heute und ihren Werten mit dem Schwerpunkt Peergroups auszutauschen.

Diskussion:

  • Welche Werte von Jugendlichen nehmen Sie aktuell in Ihrem gewählten Schwerpunkt wahr?
  • In welchen konkreten Situationen erkennen Sie Werthaltung von Jugendlichen?
  • Woran erkennen Sie die Werthaltung von Jugendlichen?
  • Wo sehen Sie Unterschiede in den Werthaltungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen in Ihrem gewählten Schwerpunkt?
  • In welchen konkreten Situationen zeigen sich die Unterschiede von Werthaltungen?
  • Wie stellen Sie sich zu Werten von Jugendlichen? Welche befürworten Sie? Welche lehnen Sie ab?
  • Welchen Sinn und Zweck schreiben Sie unterschiedlichen Werten zwischen Jugendlichen und Erwachsenen zu?
  • Inwiefern denken Sie, dass sich die Werte von Jugendlichen und Erwachsenen in Ihrem gewählten Schwerpunkt gegenseitig beeinflussen?
  • Gibt es für Sie in Ihrem gewählten Schwerpunkt einen erkennbaren Trend einer Werteentwicklung?

Moderation durch Lucas Oberholzer (PHSG)
 

 

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